E-Paper erstellen: Was Verlage und Corporate Publisher wissen müssen

Timo Lamour

Was sind Ihre Beweggründe, ein ePaper zu erstellen? Die Motivation, nach einer digitalen E-Paper-Lösung zu suchen, kann vielfältig sein. Im Wesentlichen gibt es allerdings nur drei konkrete Szenarien. Erstens, das Verhalten Ihrer Leser bzw. Kunden ändert sich. Zweitens, Ihre Auflage stagniert oder ist sogar rückläufig. Oder drittens die eigene Markenbekanntheit verlangt einfach nach einem professionellen digitalen Angebot.

Was sind Ihre Beweggründe, ein E-Paper zu erstellen? Die Motivation, nach einer digitalen E-Paper-Lösung zu suchen, kann vielfältig sein. Im Wesentlichen gibt es allerdings nur drei konkrete Szenarien. Erstens, das Verhalten Ihrer Leser bzw. Kunden ändert sich. Zweitens, Ihre Auflage stagniert oder ist sogar rückläufig. Oder drittens die eigene Markenbekanntheit verlangt einfach nach einem professionellen digitalen Angebot.


In diesem Artikel erfahren Sie, wie es um die Beliebtheit und das Potential des E-Papers wirklich steht, was die Vorteile gegenüber Ihrer Printausgabe sind und warum Sie unbedingt die Finger von blätterbaren PDFs lassen sollten.

Was sind E-Paper?

Die Definition der IVW lautet: „Ein E-Paper ist […] die digitale Ausgabe eines Pressetitels, die mit ihrem Printpendant nach Inhalt und Layout identisch ist.“ Es handelt sich dabei also um eine optimierte PDF-Version einer Zeitung oder eines Magazins, die dem Leser parallel oder anstelle der Printausgabe digital zur Verfügung gestellt wird. Übrigens, in der Regel ist mit E-Paper (EN: electronic paper) allerdings nur die digitale Ausgabe einer Zeitung gemeint. Wohingegen digitale Magazine eher e-Magazine genannt werden.


In Deutschland gilt übrigens die digitale Ausgabe der FAZ als eines der auflagenstärksten E-Paper. Hier zählte der IVW im zweiten Quartal 2020 knapp 57.000 täglich verkaufte Exemplare. Das entspricht fast einem Drittel der gedruckten Ausgabe. Nichtsdestotrotz gilt das E-Paper nach wie vor als Übergangsmedium von Print zu online.

Wo werden E-Paper genutzt?

Die digitale Aufbereitung und Veröffentlichung von Inhalten ist heute in zahlreichen Branchen unverzichtbar. Die mit Abstand größte Gruppe bilden selbstverständlich Zeitungs- und Zeitschriftenverlage. Hier ist angefangen bei kleinen Fachmagazinen über Lokalzeitungen bis zu den größten Medienmarken der Welt alles dabei. Ein Beispiel ist Bauer Media. Der Verlag entwickelt laufend neue Apps. Ob für das Lebensmittelportal lecker.de oder die Gesundheitsplattform praxisvita.de – alle Online-Auftritte werden durch eigene E-Paper-Apps ergänzt.

Eine zweite große Gruppe, die E-Paper erstellt, sind Unternehmen und Agenturen. Diese sogenannten Corporate Publisher wollen Ihre Kunden verstärkt digital erreichen, um Ihren Service zu verbessern, nachhaltiger zu wirtschaften oder den Verkauf Ihrer Produkte anzukurbeln. Zu den gängigen Formaten gehören neben Mitarbeiter- und Kundenmagazinen auch Produktkataloge und Vertriebsmaterialien. Ein Beispiel für ein digitales Kundenmagazin ist die app-basierte Kundenzeitschrift des Chemieunternehmens Merck.

In Mercks Kundezeitschrift-App „e-Effekte“ gibt es unter anderem alle Archive-Ausgaben seit 1991.

Eine dritte, deutlich kleinere Gruppe, besteht aus Vereinen, Verbänden und Stiftungen. Die großen unter ihnen, wie etwa der Deutschen Fußball-Bund, nutzen digitale Ausgaben, um ihre Mitglieder, Entscheidungsträger und Interessenten zu erreichen.

Wie beliebt sind E-Paper wirklich?

Die weltweit erste Tageszeitung mit einem täglich erscheinenden E-Paper-Angebot, war die Rhein-Zeitung im Jahr 2001. Inzwischen bieten fast alle gängigen Zeitungen und Magazine eine ePaper-Variante ihrer Printausgabe im Web und als App an. Während viele Printauflagen von Zeitungen und Magazinen weiter sinken, gibt es gute Neuigkeiten für die Verlage, die bereits ePaper erstellen. Der Branchen-Monitor Horizont meldet: „Ihr [E-Paper] Wachstum ist seit Jahren ungebrochen.” Und das Zeitungsmarkt-Portal zmg berichtet in einer aktuellen Studie: „Mehr als drei Viertel (77%) der 14- bis 29-Jährigen halten das E-Paper für eine sinnvolle Alternative zur gedruckten Zeitungsausgabe.“ Aussagen, die für das folgende Szenario sprechen: Die Generation, die mit der digitalen Welt aufgewachsen ist, wird am Frühstückstisch ganz selbstverständlich auf dem Smartphone oder Tablet scrollen, statt wie ihre Eltern mit Zeitungspapier zu rascheln.


Auch aus Sicht der regionalen und lokalen Zeitungsverlage spricht immer mehr für die Herausgabe eines E-Papers. Der Vertrieb, inklusive Zustellung von Printmedien ist nämlich deutlich teurer als Redaktion und Herstellung. Da überrascht es kaum, dass bereits 24% der Auflage von überregionalen Zeitungen digital ist. Regionalzeitungen hingegen liegen mit einem Anteil von 9% noch zurück. Allerdings ist deren Wachstumsrate mit 16% doppelt so hoch wie die der überregionalen Blätter. Wochenzeitungen wiederum gewannen beim E-Paper fast 29% dazu und setzten mittlerweile jedes zehnte Exemplar auf diesem Weg ab.

Was spricht für ein E-Paper im Vergleich zur Printausgabe?

Die Zustellung einer digitalen Ausgabe ist ein Kinderspiel. So viel ist klar. Wenn Sie allerdings weiter über den Tellerrand hinausschauen, erkennen Sie ein vielleicht noch größeres Potential bei der Erstellung eines E-Papers. Hier sind einige der größten Vorteile von E-Paper-Ausgaben:

  1. Einfachere Zustellung. Die Digitalisierung Ihrer Printausgaben macht Ihre Distribution um ein Vielfaches schneller und unkomplizierter.
  2. Kosten- und Ressourceneinsparung. Die digitale Distribution per App kostet deutlich weniger als die von gedruckten Ausgaben.
  3. Höherer Mehrwert durch Interaktivität. Leserbrief ade! Digitale Formate bieten völlig neue technische Möglichkeiten wie Audio und Video. Sie ermöglichen ein intensiveres Erleben der Marke und einen direkten Austausch mit den Lesern.
  4. Neue Zielgruppen und Umsatzquellen. Eine E-Paper-App eröffnet neue Zielgruppen, die Sie mit einer Printausgabe schon nicht mehr erreichen.
  5. Neue Marketingoptionen. Mit einem E-Paper können Sie sich Social Media, SEO und andere Vorteile der Online-Welt zunutze machen.
  6. Erfolg wird messbar. Die Performance (Engagement, Nutzeraktivität etc.) Ihrer Inhalte lässt sich bei digitalen Formaten genau messen.

Web-Reader oder interaktive E-Paper-App: Was ist besser?

Wenn Sie sich für die Digitalisierung Ihrer Inhalte entscheiden, haben Sie beim E-Paper erstellen vor allem drei Optionen:

  1. Eine Web-Reader-Version Ihrer gedruckten Ausgabe,
  2. eine PDF-Replica-App
  3. eine interaktiven E-Paper-App mit zusätzliche Multimedia-Inhalten.


Die meisten Medienunternehmen bieten neben einer PDF-Replica bzw. interaktiven App auch einen Web-Reader an. Der Mehraufwand einer Web-Reader-Darstellung ist schließlich überschaubar. Allerdings kommt es bei der richtigen Entscheidung stark auf Ihre eigene Zielgruppe an. So argumentiert FOCUS wie folgt für die beiden Varianten seines E-Papers:

„Das FOCUS E-Paper ist das PDF des Print-Heftes, ideal zum Herunterladen, Lesen, Speichern oder Ausdrucken auf PC und Mac. Die FOCUS Magazin App [interaktives E-Paper] empfehlen wir für das mobile Lesen auf Tablet und Smartphone. Hier ist die digitale Ausgabe mit einem Lesemodus ausgestattet und verfügt über zusätzliche Inhalte wie Video, Audio und Links. Als Abonnent können Sie sich auf bis zu drei Mobilgeräten gleichzeitig anmelden. Nach dem Download stehen Ihnen die Ausgaben auch offline zur Verfügung.“

Wenn Sie ein E-Paper erstellen wollen, können Sie sich anhand der folgenden Gegenüberstellung die Auswahl der richtigen E-Paper Software erleichtern:

E-Paper im Web-Reader

  • 1:1 Abbildung einer Printausgabe
  • Ausgaben offline lesbar
  • Automatische Generierung von Ausgaben
  • Lesemodus möglich
  • Einbetten von Video, Audio und Links eingeschränkt möglich
  • Integration mit Analytics Tools wie Google Firebase
  • Inbegriffen in IVW-Zählung
  • Zugang zum Archiv
  • Sharen über Social Media möglich

Interaktive E-Paper-App

Alle Eigenschaften der Web-Reader-Version, sowie folgende weitere:

  • Optimiert für Tablets und Smartphones
  • Nutzerfreundlicher Lesemodus
  • Zusätzliche Inhalte wie Newsfeed, Video, Audio und Links
  • Individuelle Navigation, z. B. nach Ressorts, Orten etc.
  • Möglichkeit, E-Paper- und News-App zu verschmelzen
  • Integration von Widgets wie Wohnungsangebote oder Sportergebnisse
  • Paywall-Konzepte sind möglich


Fazit

Wenn Sie regelmäßig eine Vielzahl an Inhalten produzieren, sollten Sie unbedingt über ein E-Paper nachdenken. Schließlich wird dieses Medium nicht nur immer beliebter. Auch die einfache Zustellung, enorme Kosten- und Ressourceneinsparungen und das Erreichen neuer Zielgruppen sind weitere Pluspunkte im Vergleich zur Printausgabe. Ist die Entscheidung für ein ePaper gefallen, sollten Sie die Veröffentlichungsoption als interaktive ePaper-App unbedingt genauer betrachten. Denn nur in diesem Format bieten Sie Ihren Lesern ein qualitativ hochwertiges Leseerlebnis.


Fassen wir abschließend noch einmal die entscheidenden Schritte bei der Erstellungen eines E-Papers zusammen:

  • Definieren Sie konkret, was Sie und Ihre Zielgruppe wollen.
  • Entscheiden Sie anhand der verschiedenen Merkmale, welche Funktionen Ihr E-Paper benötigt.
  • Behalten Sie stets den Mehrwert Ihrer Leser im Blick und lassen Sie die Finger von blätterbaren PDFs, wenn Ihnen das Image Ihrer Marke wichtig ist.


Überlegen Sie, ein E-Paper zu erstellen oder sind auf der Suche nach der richtigen E-Paper Software? Dann vereinbaren Sie noch heute eine Erstberatung mit einem unserer Experten.


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Kevin Kallenbach, Head of Sales, Purple
Kevin Kallenbach
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