E-Paper: Wie digitale Nachrichten zu einem Umsatztreiber werden

Gundel Henke

Die Verlagsbranche war schon immer von bahnbrechenden Innovationen geprägt. Angefangen bei der Erfindung des Buchdrucks bis zum Aufkommen und der Verbreitung von Social-Media-Plattformen. Verlage mussten auf technologische Innovationen und rasche Veränderungen der Geschäftsmodelle reagieren.

Die Verlagsbranche war schon immer von bahnbrechenden Innovationen geprägt. Angefangen bei der Erfindung des Buchdrucks bis zum Aufkommen und der Verbreitung von Social-Media-Plattformen. Verlage mussten auf technologische Innovationen und rasche Veränderungen der Geschäftsmodelle reagieren.

Dies gilt heute ganz besonders. Die digitale Disruption hat den „traditionellen“ Verlagen, die sich bisher hauptsächlich auf den Printvertrieb verlassen haben, erhebliche Schmerzen bereitet. Jahrelang konnten sich Verlage auf Anzeigen- und andere Werbeeinnahmen verlassen. In den letzten Jahren mussten Verlage aber feststellen, dass diese Einnahmequellen versiegen. Da immer weniger Leser gedruckte Zeitungen konsumieren, müssen sowohl kleine als auch große Verlage neue Einnahmequellen erschließen, um ihr Geschäft aufrechtzuerhalten.

Glücklicherweise können die Verlage auf E-Paper zurückgreifen, um ihre Einnahmen zu steigern. Von den kleinsten Lokalzeitungen bis hin zu den größten und bekanntesten Publikationen der Branche haben Verlage eine hervorragende Möglichkeit, mehr Einnahmen zu erzielen und ihren Lesern ein alternatives Leseerlebnis zu bieten.

Was ist ein E-Paper?

Bei der Diskussion über E-Paper und ihren Vorteilen ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und zu klären, was ein E-Paper ist. Man kann sich ein E-Paper als die elektronische Ausgabe einer physischen Zeitung vorstellen. Es ist so, als ob der Leser eine physische Zeitung konsumieren würde, allerdings in digitaler Form. Die deutsche Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) geht noch einen Schritt weiter und beschreibt E-Paper als „die digitale Ausgabe einer Presseveröffentlichung, die in Inhalt und Layout mit ihrem gedruckten Pendant identisch ist.“

E-Paper liegen in der Regel als PDF-Version einer Printausgabe vor. Dies ist selbsterklärend, da die Verlage optimierte PDF-Versionen erstellen und diese E-Paper dann nach eigenem Ermessen verbreiten. Leser können von ihren Desktops, Laptops, Tablets oder Smartphones auf E-Paper zugreifen. Auch wenn das genaue Design von dem Gerät abhängt, das der Leser verwendet, versuchen E-Paper im Wesentlichen, eine physische Zeitung zu replizieren, allerdings in digitaler Form.

E-Paper und ihre Vorteile

Mit diesem Verständnis im Hinterkopf können Sie sich wahrscheinlich verschiedene Vorteile vorstellen, die E-Paper bieten.

Zunächst einmal bieten E-Paper einen zusätzlichen Vertriebskanal für Verlage. Dies stellt eine weitere Möglichkeit dar, hochwertigen Journalismus in einem anderen Format zu liefern. Die Auswirkungen sind erheblich. Verlage holen die Leser dort ab, wo sie sich aufhalten. Das Smartphone ist zum wichtigsten Device für den Nachrichtenkonsum geworden, und Verlage, die diese Tatsache ignorieren, verzichten auf zusätzliche Leser (und Einnahmen).

E-Paper können den Umsatz und Gewinn eines Verlags steigern. Wir werden noch näher auf die Umsatzvorteile eingehen, aber das allgemeine Prinzip ist, dass E-Paper neue Zielgruppen und Monetarisierungsmöglichkeiten erschließen können, die den Umsatz steigern. Was das Endergebnis betrifft, so können E-Paper Verlagen helfen, Kosten zu sparen. Während die Erstellung und Verteilung von gedruckten Exemplaren relativ kostenintensiv ist, können Verlage E-Paper zu relativ geringen Kosten erstellen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Erstellung und der Vertrieb von Print-Produkten durch drastisch gestiegene Papier- und Gaspreise, enorm teuer geworden ist, ist dies ein wichtiger Punkt.

Für Leser bietet das E-Paper viele Vorteile.  Einerseits haben Leser immer ihre Zeitung dabei, auch im Urlaub. Andererseits besticht das E-Paper mit seiner schnelleren Verfügbarkeit. Darüber hinaus spart es auch noch Platz, ist umweltfreundlich und verringert die Müllproduktion.

Schließlich haben E-Paper einen begrenzten Inhalt. Einfach ausgedrückt: Viele Menschen in unserer Gesellschaft sind nachrichtenmüde. Die schiere Flut an Nachrichten, die täglich auf uns alle einprasselt, ist vielen Lesern zu viel. Der begrenzte Inhalt eines E-Papers ist unter diesen Umständen sogar ein Vorteil, da er den Lesern einen knappen Überblick über die Nachrichten gibt, die sie konsumieren möchten.

Wer liest überhaupt E-Paper?

E-Paper sind nicht nur ein theoretisches Konzept, das für Verlage in aller Welt einen Mehrwert darstellen kann. In den letzten Jahren sind E-Paper immer beliebter geworden. Dies gilt insbesondere für die DACH-Region. In Deutschland zum Beispiel haben Studien ergeben, dass 86 % der Befragten digitale Inhalte aus ihrer Region wünschen. Was die E-Paper selbst betrifft, so glauben 92 % der deutschen Befragten, dass ihr lokales E-Paper ein fester Bestandteil ihrer Gemeinde ist. Nach der Lektüre dieses E-Papers glauben 82 %, gut informiert zu sein.

Im Allgemeinen sind die Leser von E-Papern eher jünger. Jüngere Menschen neigen dazu, digitale Inhalte gegenüber Papierinhalten zu bevorzugen. Dies lässt sich an den Daten ablesen. Laut einer Studie von Reuters greifen 47 % der unter 35-Jährigen zuerst auf ihr Mobilgerät zurück, um Nachrichten zu lesen. Im Vergleich dazu sind es bei den 35- bis 64-Jährigen 28 %. Einfach ausgedrückt, erwarten jüngere Leser, dass sie die Nachrichten zu ihren eigenen Bedingungen konsumieren, und diese Leser sind in einer Zeit aufgewachsen, in der sie alle Arten von Nachrichten mit einem Klick abrufen konnten. Sie mussten nicht auf die physische Zustellung einer Morgenzeitung warten, um sich über die Nachrichten zu informieren. Stattdessen konnten sie vom Aufwachen bis zum Schlafengehen praktisch alle Medieninhalte abrufen und konsumieren.

Letztlich können Verlage, die in E-Paper investieren, sowohl ältere als auch jüngere Leser ansprechen. Ob es sich nun um ältere Leser handelt, die technisch versierter sind als ihre Altersgenossen, oder um jüngere Leser, die Nachrichten unabhängig von ihrem Aufenthaltsort konsumieren wollen – E-Paper können allen Arten von Lesern und Zielgruppen einen großen Nutzen bieten.

Wie E-Paper den Umsatz steigern können

Mit diesem Verständnis von E-Papern im Hinterkopf wollen wir uns nun der Frage zuwenden, wie Verlage E-Paper nutzen können, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Zunächst einmal bieten E-Paper die Chance, durch Abonnements mehr Einnahmen zu erzielen. Wir sehen in Europa bereits eine deutliche Tendenz. Deutschland ist eines der Länder, in denen die Verlage damit begonnen haben, diese Monetarisierungsmöglichkeit zu nutzen. Im zweiten Quartal 2021 stiegen die deutschen E-Paper-Abonnements im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 um etwas mehr als 18 %. Dies führte zu einer Gesamtauflage von mehr als zwei Millionen Exemplaren von E-Papern pro Erscheinungstag. Mehr als 1,2 Millionen dieser E-Paper-Exemplare wurden über ein Abonnement bezogen.

Die Einnahmen aus E-Paper-Abonnements sind besonders attraktiv, weil die Grenzkosten extrem niedrig sind. Die Verleger müssen lediglich einen Weg finden, ihr E-Paper zu gestalten und es zu verbreiten. Während die Gestaltung mit einigen Kosten verbunden sein kann, ist der Vertrieb im Wesentlichen kostenlos. Mit Millionen von Privatpersonen in Deutschland und der DACH-Region, die bereits E-Paper-Abonnements abgeschlossen haben, steht eine vielversprechende Entwicklung bevor.

Neben den Abonnementeinnahmen bieten E-Paper Verlagen auch eine weitere Möglichkeit, Anzeigen zu schalten. Diese Anzeigen können von Kunden kommen, die bereits Anzeigen in einer Printausgabe kaufen, oder von Kunden, die ausschließlich Anzeigen im E-Paper kaufen wollen. In jedem Fall schaffen Sie eine digitale Plattform, die Sie kurz- und langfristig zu Geld machen können.

Schließlich kann ein E-Paper eine Gelegenheit sein, zusätzliche Aufmerksamkeit für Ihre anderen Einnahmequellen zu gewinnen. Wenn Sie z.B. eine Konferenz oder Veranstaltung ausrichten, können Sie ein E-Paper nutzen, um auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen. Das E-Paper ist im Grunde ein kostenloses Marketinginstrument, das Sie zur Generierung von Einnahmen in Ihren anderen Geschäftsbereichen nutzen können.

Die Gelegenheit nutzen

E-Paper bieten eine enorme Chance für die kleinsten Verlage bis hin zu den größten Publikationen der Welt. Wenn Sie aus E-Papern Kapital schlagen wollen, müssen Sie einige Dinge beachten.

Erstens: Betrachten Sie Ihr E-Paper nicht als Backup oder Notfallplan. Wenn Sie Ihr E-Paper stiefmütterlich behandeln, besteht die Gefahr, dass es Ihren Lesern ein minderwertiges Erlebnis bietet. Wenn Sie dem E-Paper hingegen Priorität einräumen, erhöhen sich Ihre Erfolgschancen erheblich.

Zögern Sie nicht, professionelle Designer zu engagieren. Auch wenn Sie vielleicht bereits über eigene Designtalente verfügen, sollten Sie jemanden finden, der ein schönes E-Paper für Ihre Leser gestalten kann. Außerdem muss das E-Paper fehlerfrei und leicht zu konsumieren sein. Wenn Sie hier auf die Details achten, wird sich das auf jeden Fall auszahlen.

Und schließlich sollten Sie sich nicht scheuen, innovativ zu sein. Ihr E-Paper muss nicht genau so aussehen wie Ihre Printausgabe. Sie können experimentieren und Ihre Inhalte in vielen verschiedenen Formaten präsentieren. Wer weiß, vielleicht schaffen Sie ein E-Paper, das überzeugender oder beliebter ist als Ihre Printausgabe?!

Letztendlich sollte jeder Verlag den Aufstieg der E-Paper aufmerksam verfolgen. Sie sind auf dem Vormarsch und haben das Zeug dazu, die Einnahmen Ihres Unternehmens zu steigern. Der beste Zeitpunkt, sie zu nutzen, ist genau jetzt.

Haben Sie Fragen zum E-Paper oder wie Sie Ihre Printausgaben in Form eines E-Papers herausbringen können? Wir helfen Ihnen gerne und zeigen Ihnen, wie Sie das E-Paper als Umsatztreiber einsetzen.

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Kevin Kallenbach, Head of Sales, Purple
Kevin Kallenbach
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